Im romantischen Rhein-Seitental bei Niederheimbach/Oberdiebach befindet sich die historische Grenze zwischen Kurpfalz und Kurmainz. Jeden Abend wurde diese Grenze damals mit einer Glocke abgegangen. Daher stammt der Name „Schellengang“.
Nach einem steilen Anstieg in die Weinberge von Niederheimbach genießen wir am 22. Juni abwechselnd schöne Ausblicke auf den Rhein und die romantischen Seitentäler und freuen uns über die Stille und das Vogelgezwitscher. Wir erklimmen den Wurschberg mit 328 m und wandern durch schönen Laubwald und offene Wiesen. Am Fürstenbergblick schauen wir mit Irene ein letztes Mal ins Rheintal, bevor wir absteigen und kurz darauf zur halboffenen Weidelandschaft „Bischofshub“ kommen.
Hier leben 10 Wildpferde „Exmoor-Ponys“, die ursprünglich aus Südwest England stammen und von denen es weltweit nur noch ca. 2000 Tiere gibt. Mit etwas Glück können wir vielleicht eines der gut getarnten Ponys entdecken. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine „Thüringer Waldziege“ sehen, ist hingegen viel höher. Auch diese leben in der halboffenen Weidelandschaft und sorgen dafür, dass die Bebuschung durch das Aufgeben der Weinberge nicht zunimmt. So bleibt die natürliche Vielfalt erhalten und auch der Neuntöter fühlt sich hier wohl.
Über Oberdiebach geht es zurück zum Rhein und wir genießen zum Abschluß der Wanderung einen wunderbaren Blick linksrheinisch auf die Burgruine Fürstenberg aus dem 13. Jahrhundert und Bacharach weiter flussabwärts. Gegenüber liegt Lorch mit der Burgruine Nollig. Auch die Mündung des Flüsschens Wisper bietet sich unserem Blick. Nach kurzer Rast geht es weiter ins Tal und zurück zum Bahnhof.
von Irene